2014 – Wie Phönix aus der Asche

Wir müssen an dieser Stelle einmal eine Lanze brechen – eine Lanze für den vielerorts als «schlechtestes Weinjahr seit langem» betitelten Weinjahrgang 2014.
Die Erntemenge lag in Italien zwar 13% unter dem Vorjahr, und die Regenmengen in den Monaten Juli und August lagen teilweise 70% über dem Durchschnitt. Dies gilt aber nicht für den Süden Italiens: Während in Sizilien für das Jahr 2014 von einem „Jahrhundertjahrgang“ gesprochen wird, wurden die Produzenten in Regionen wie dem Piemont, Trentino und Alto Adige stark gefordert: Nur wer konsequent arbeitete und der Fäulnis durch striktes Auslauben und Selektionieren der Trauben zuvorkommen konnte, wurde mit großartigen Qualitäten in den Flaschen belohnt.

Besonders in der Toskana sorgte der Monat September nochmals für viel Sonne und hohe Temperaturen, was zu vollreifen Trauben führte. Die Weine aus dieser Zone leben von ihrer hervorragenden Balance zwischen Säure und Frucht, und die Langlebigkeit der Weine wird in den kommenden Jahren noch für einige Überraschungen sorgen.

Ein Beispiel für den Jahrgang 2014 und seine hervorragenden Qualitäten ist der «Marsiliana IGT» aus der Maremma. Bereits harmonisch, präsent in der abklingenden primären Fruchtphase und doch noch geprägt von seinen jugendlichen Tanninen, die noch etwas gezähmt werden sollten. Ein grossartiger Bordeaux-Blend mit viel Eleganz.

Also zögern Sie nicht, falls Sie im Jahr 2014 geheiratet haben oder Ihr Nachmwuchs dann geboren wurde: Dieser Wein wird auch in vielen Jahren noch zum Jubiläum oder Geburtstag die Bedenken beseitigen, dass der Jahrgang 2014 nicht mit den ganz Grossen mithalten kann!

 

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