Eine Vision, verbunden mit dem Terroir

Azienda Agricola Fonzone, Paternopoli

Der eindrucksvolle Charme dieser Ecke Italiens am Fuss des Vesuvs und der Traum der eigenen Weinproduktion in ihrer Heimat haben Lorenzo Fonzone Caccese und seine Familie dazu veranlasst, im Jahr 2005 ein Weingut in Paternopoli zu gründen.

Die Szenerie, die uns eine Autostunde von Neapel weg empfängt, ist atemberaubend: hügeliges Grün, das aber andeutet, dass es sich in wenigen Wochen bereits in ein trockenes Braun verwandeln wird, rötlich-braune, vulkanische Erde und ein Wellenband von Hügeln, das endlos zu sein scheint, und doch die Nähe des Meeres am Horizont erahnen lässt: Der Vesuv hat diesem speziellen Terroir hier seinen ureigenen Stempel aufgedrückt.

Vor 15 Jahren nahm die Geschichte Fonzones mit 30 Hektaren besten Anbaugebiets ihren Anfang, heute werden hier Aglianico-, Fiano-, Greco- und Falanghina-Trauben angebaut und koexistieren friedlich mit Obstbäumen, Olivenheinen und Wäldern. Der Anbau basiert auf bio-ökologischen Grundsätzen: es werden keine Herbizide verwendet, der Natur wird so weit als möglich ihren Lauf gelassen, und die Familie Fonzone hat sich voll und ganz der Biodiversität verpflichtet.

Die Weinbewertungen von James Suckling, Gambero Rosso und Konsorten bewerten die Fonzone-Weine bereits nach wenigen Jahren regelmässig mit den höchsten Auszeichnungen und sprechen so eine deutliche Sprache.

Mit den knapp 30 Hektaren Rebfläche gehört die Cantina Fonzone zwar nicht zu den grossen Weingütern in Kampanien, hat sich aber durch ihre konsequent naturnahe Produktion, dem Einsatz von Zuchthefen sowie dem ausschliesslichen Anbau regionaler Rebsorten schon sehr früh einen Namen gemacht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die qualitative Vielfalt der Rebsorten, die intensive Rebpflege und die sorgsame Vinifikation im Keller in den komplexen Weinen wiederspiegelt.

Allen voran der Aglianico. Die tieffarbige Sorte, die vermutlich schon in der Antike durch griechische Kolonisten nach Italien gebracht wurde, zeigt sich mit ihrer kompakten Säure und Tanninstrukur und dem gehaltvollem Körper von ihrer besten Seite, und muss den Vergleich mit seinem nördlichen Kontrahenten, dem Nebbiolo, nicht scheuen. Nur beim Preis könnte man noch etwas vom Barolo lernen. Wir sind jedoch nicht böse, wenn die Winzer der Taurasi DOCG nicht alles nachahmen, was im Norden Italiens viele andere seit Jahren tun.

Eine wunderbare Alternative zu den omnipräsenten Chardonnays und Sauvignons dieser Welt bildet ausserdem die Phalanx der autochthonen weissen Sorten wie Falanghina oder Fiano, der in seiner reinsten Form im nahegelegen Avellino zur Höchstleistung aufdreht und das Kennerherz in höherer Kadenz schlagen lässt.

Auch die Sorte Greco, hier auch als Greco di Tufo mit eigener DOCG bekannt, lässt die ganze Landschaft mit ihren mineralischen Vulkanböden im Glas erahnen.

Lassen wir uns von den Gerüchen und Geschmäckern der Fonzone-Superstars ins hügelige Lang rund um den Vesuv transportieren…

 

 

 

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