Magische Tannine?
Wenn ihr Weintrinker seid, habt ihr sicher schon oft eben solche über Tannine fachsimpeln gehört und euch gefragt, was denn diese eigentlich genau sind und für den Wein bedeuten. Natürlich ist es nicht unbedingt nötig, die Bedeutung dieses Wortes zu kennen, um einen guten Wein zu geniessen (wirklich nicht!), aber es kann euch tatsächlich dabei helfen, den Wein, den ihr trinkt, besser zu verstehen, oder sogar herauszufinden, weshalb bei euch gewisse Weine Kopfschmerzen verursachen…
Die Resultate des Tannins spürt ihr jedesmal, wenn ein Wein bei euch einen austrocknenden Effekt im Mund verursacht. Tannine sind natürliche Bestandteile von Traubenschalen, -Kernen und -Stilen. Der wissenschaftliche Ausdruck für diese Bestandteile ist „Polyphenole“. Polyphenole lösen sich aus den Traubenschalen, Stilen und Kernen, sobald sie im Traubensaft einweichen, nachdem die Trauben gepresst wurden, und verleihen diesen Weinen (z.B. Cabernet Sauvignon) ihre charakteristische Trockenheit oder „Adstringenz“. An der Trockenheits-Sensation im Mund, die ihr nach einem Schluck Wein verspürt, könnt ihr erkennen, ob ein Wein einen hohen oder tiefen Tanningehalt hat.
Ob der Rotwein nun einen hohen oder tiefen Tanningehalt hat, wird vom Zeitraum bestimmt, in welchem der Saft mit den Kernen, Schalen und Stilen nach dem Pressen der Trauben gärt. Je länger, desto mehr Tannin gibt er ab. Das erklärt auch, weshalb Rotweine mehr Tannine haben als Weissweine. Beim Keltern eines Rotweins wollen die Winzer, dass die Schalen mehr Farbe zum Endprodukt beitragen, weshalb sie länger im Saft bleiben. Zudem werden die Weine so auch komplexer.
Die Winzer lieben Tannine übrigens noch aus einem anderen Grund: Sie wirken auch als Antioxidanzien und schützen so den Wein. Dies ist ein Hauptgrund dafür, weshalb gewisse Weine, unter ihnen viele Cabernet Sauvignons, auch so lange gelagert werden können. Und wie wir wissen, verhelfen die Antioxidanzien nicht nur dem Wein zu einer guten Alterung, sondern haben auf uns Menschen einen ähnlich gesunden Effekt…
Endlich könnt ihr also eurem Ernährungsberater guten Gewissens sagen, dass er euch von diesem scheusslichen Granatapfelsaft befreit – stattdessen werdet ihr heute ein schönes Glas Rotwein trinken!
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