Marsala – Mehr als Kochwein
Marsala ist nicht nur eine Stadt in der Provinz Trapani. Es ist ein, nach dieser Stadt benannter Likörwein, dessen Weltruhm dem Engländer John Woodhouse zugeschrieben werden muss. Woodhouse musste im Jahr 1773 wegen eines Unwetters im Hafen von Marsala anlegen, als er auf dem Weg nach Mazara del Vallo war.
Er musste ein paar Tage bleiben, weil das Wetter so schlecht war und entdeckte dabei einen besonderen Wein, den „Perpetuum„. Woodhouse war davon so begeistert, dass er den Wein nach Liverpool schickte. Er glaubte, dass er für die Briten geeignet war. Dort war der Wein ein großer Erfolg und er entschloss sich, Ländereien um Marsala zu kaufen. Woodhouse baute neue Betriebe, um die Produktion des Marsalas auch selbst aufzunehmen. Bis heute ist das englische Königshaus ein treuer Käufer des Marsala.
Herstellung
Für die Herstellung verwenden Produzenten eine Vielzahl von Rebsorten, um den unverwechselbaren Geschmack zu erreichen. Zu den roten Sorten zählen Inzolia, Catarratto, Grillo und Damaschino. Die Hersteller können jedoch auch eine Reihe weißer Sorten hinzufügen. Die rubinroten Marsalas stammen aus einer beliebigen Kombination von drei lokalen Rebsorten.
Der Gärungsprozess wird durch die Zugabe eines Weinbrandes gestoppt, wenn der Restzuckergehalt die vorgegebenen Werte erreicht. Dafür ist die vom Produzenten erwünschte Süßheitsstufe entscheidend.
Ähnlich dem Solera-System, bei dem verschiedene Sherry-Jahrgänge gemischt werden, durchläuft Marsala oft ein unbefristetes System, in dem eine Reihe von Mischungen stattfindet.
Die Kategorien
Der Marsalawein oder einfach Marsala wird in unterschiedliche Kategorien eingeteilt:
Ein Zuckergehalt von mehr als 100 Gramm pro Liter ergibt ein Marsala „dolce“. „Semisecco“ hat einen Zuckergehalt zwischen 40 und 100 Gramm pro Liter. Ein Marsala“Secco*“ hat einen Zuckergehalt unter 40 Gramm pro Liter.
Die Aufteilung nach dem Alter des Weines und der „Gerbung“: „Fine“ ist ein gegerbter Wein, mindestens ein Jahr alt, „Superiore*“ gegerbt und mindestens zwei Jahre alt. „Superiore Riserva“ gegerbt und mindestens vier Jahre alt, „Vergine*“ oder „Soleras„nicht gegerbt, aber mindestens fünf Jahre alt. Ein „Vergine Riserva“ oder „Soleras Stravecchio“ oder „Soleras Riserva“ ein nicht gegerbter Wein und mindestens zehn Jahre alt.
Für die Produktion des Marsala bedeutet „gegerbt“, dass der Wein bis auf ein Drittel seiner ursprünglichen Menge, unter Zugabe von Alkohol eingekocht wurde. Was den Zuckergehalt erhöht und gleichzeitig einen leicht bitteren Geschmack ergibt. Danach wird der Wein in Fässer eingelagert, die zuvor mit Alkohol behandelt wurden, um die Gärung zu blockieren.
Die Traubensorte
Außerdem spiel die Wahl der Traube eine enorme Rolle. Dafür werden die Sorten „Ambra“ und „Oro“ verwendet und weiße Trauben der Sorten „Grillo“, „Catarratto“, „Damaskus“ und „Inzolia“. Der „Rubino„-Marsala wird stattdessen aus den schwarzen Trauben „Pignatello“, „Nerello Mascalese“ und „Nero d’Avola“ gewonnen.
Der maximal erlaubte Ertrag der Trauben beträgt 90 Kilogramm pro Hektar für schwarze Trauben und 100 Tonnen für die weißen Rebsorten. Die maximale Ausbeute für Most liegt bei 80 %, während die Weinausbeute 75 % nicht überschreiten darf. Das heißt also, je weniger Trauben an der Rebe hängen, desto hochwertiger ist die Qualität.
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